STIMME – BEWEGUNG

„InnenAnsichten – Konzert mit Kafka“ | Mai 2018

Projekt zwischen Musik und Theater
mit Kompositionen von György Kurtág und Tatjana Prelevič
im Rahmen von Musik 21 Niedersachsen
Konzeption und Regie

(Zusammenschnitt der Hauptprobe)

Premiere am 05.05.2018

Programm: Franz Kafka – „Gassenfenster“

György Kurtag – Kafkafragmente Op.24 für Sopran und Violine (Fragmente)

Tatjana Prelevic – LautBild (Uraufführung) – Drei Trios für Sopran, Tenor und Violine über Fragmente aus Franz Kafkas „Briefe an Ottla und die Familie“/“Die Verwandlung“

Tatjana Prelevic – „Mors certa, hora incerta“ für Streichquartett mit Klangeinspielungen

Mitwirkende: Jutta Rübenacker (Violine), Kaleko-Quartett: Anne Zauner (Violine). Maria Meures (Violine), Caroline Luy (Viola), Luisa Arnitz (Cello), Sara Zwingmann (Mezzosopran), Veronika Schäfer (Sopran), Pablo Carra (Tenor), Lev Semenov (Sprache), Klangzuspielungen: Alexander Birkl, Regie: Grazyna Przybylska-Angermann

Als besondere Persönlichkeit der europäischen Literatur offenbarte Franz Kafka nur sehr spärlich einen Einblick in sein Inneres. Die besondere Nähe zu seiner Schwester erlaubte dem Schriftsteller ein Leben vom „Gassenfenster“ aus, wobei die Schwester einige Lebenserfahrungen „an seiner Statt“ machen durfte. Diese „Aufgabenteilung“ ermöglichte diesem ungewöhnlichen Paar, sich als „Ganzes“ durch das Leben des anderen wahrzunehmen. Zugehörigkeit und Anschluss, Abgrenzung und Entfremdung – bis hin zu Anonymität – das sind zentrale Motive, die hierbei immer wieder eine wichtige Rolle spielen und mit denen sich Kafka in zahlreichen Texten auseinandergesetzt hat. Einige dieser Texte bilden die Grundlage für das Konzept des Konzertes, in dem es um musikalische Reflektion über Formen menschlicher Wahrnehmung geht, was gleichzeitig den Versuch einer Annäherung an „Kafkas Welt“ darstellt. Mit Kompositionen von Tatjana Prelevic und György Kurtag steht neben der „Klang-Aussage“ auch die „Klang-Aussprache“ im Fokus. Alle Musiker handeln als Protagonisten eines Kommunikationsprozesses. Sie sind dabei nicht nur die Ausführenden der musikalischen Idee, sondern vielmehr deren Darsteller. Das Konzert steht an der Grenze zwischen visueller und akustischer Performance. Es unternimmt die Gratwanderung zwischen sinnlicher Wahrnehmung und ästhetischer Codierung, wobei die Sprache Kafkas eine ideale Vorlage bietet.

 INFO: https://musik21niedersachsen.de/veranstaltung/innenansichten-konzert-mit-kafka