STIMME – BEWEGUNG

„JUPITERLANDUNG“ | Spielzeit 2004/05

Kinderoper von Peter Maxwell Davies
Premiere (Dt. Erstaufführung) am 2. April 2005, Theater Mummpitz Nürnberg

Kooperation von Musikschule Nürnberg und Staatstheater Nürnberg
Projektleitung und Regie

RHYTHMIK – MUSIK UND BEWEGUNG – ALS „MUSIKTHEATRALE FRÜHFÖRDERUNG“
Inszenierungsprozess zur Kinderoper „Jupiterlandung“ (1989) von Peter Maxwell Davies
Der renommierte schottische Komponist Peter Maxwell Davies hat mit „Jupiterlandung“ eine Kinderoper im wahrsten und besten Sinn des Wortes geschaffen: Über dreißig Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren standen auf der Bühne. Begleitet von einem Kinderorchester erzählten sie singend und tanzend von Pats abenteuerlicher Reise ins Weltall. Eine „richtige“ Oper, gespielt von Kindern für Kinder, war für Nürnberg ein Pionierprojekt.
Entscheidend für die künstlerische Grundlage der Inszenierung war die Teilnahme der Kinder in den
Rhythmik-Kursen von Grazyna Przybylska-Angermann an der Musikschule Nürnberg. Dort hatten sie innerhalb von einem halben Jahr die grundlegenden Kompetenzen für die musikalischen und darstellerischen Aufgaben – auch für Solopartien – vorbereitet. Die Kinder kamen aus allen Teilen der Stadt und aus Familien verschiedenster Herkunft. Jedem interessierten Kind wurde die Möglichkeit gegeben, sich zu erfahren und zu bilden. Die Heranführung an die Musik und die szenische Bewegung bildeten dabei den Kern der pädagogischen Tätigkeit.

Die Bühnenbild- und Kostümideen, die Kinder begleitend dazu entwarfen, waren das Resultat ihrer musikalisch-körperlichen Erfahrungen und der Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Stückes.
Wichtig war den Pädagogen aus dem instrumentalen wie dem szenischen Bereich, dass die Kinder die Gattung Oper als ein Gesamtkunstwerk kennen lernen und einen sehr persönlichen Zugang zu einem „fertigen“ Kompositionswerk erfahren.
Neben der Musikschule unterstützten das Vorhaben zwei Nürnberger Theater. Das Theater Mummpitz stellte seinen Theatersaal als Aufführungsort zur Verfügung. Das Staatstheater hat durch seine Hilfe bei der Ausstattung die Realisierung ermöglicht. Damit war gleichzeitig die Eigenständigkeit der Kinder und die möglichst professionelle Begleitung in allen Bereichen angestrebt. Die die Vorbereitungszeit abschließende „Theaterwoche“ mit darauf folgender Premiere wurde von der Film-Regisseurin Anja-Christin Winkler im Film „Mehr Platz zum Fliegen“ dokumentiert und am 12. März 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei hat eine Diskussion mit geladenen Gästen – Professoren
deutscher Musikhochschulen – über Musik und Bewegung für Kinder stattgefunden.
Ein Jahr danach haben viele von ihnen einen Zugang zum Instrument gefunden und mehr als die
Hälfte der Kinder ein nächstes Projekt, diesmal eine eigene „Kinder-Oper“, zur Uraufführung
gebracht hat.

Idee und szenische Gestaltung: Grazyna Przybylska-Angermann

Musikalische Leitung: Axel Dinkelmeyer

Bühne und Kostüme: Barbara Seyfried

Projekt-Koordination: Anina Barandun

Foto: Jutta Missbach